Viel Mythologie und Brauchtum rankt sich um die zwölf Nächte vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.
Ohne zu wissen warum, waschen Menschen keine Wäsche zwischen Weihnachten und dem Neuen Jahr, räumen dagegen besonders gründlich auf, schreiben ihre Träume auf oder beobachten das Wetter.
Der Hintergrund ist die „Zeit zwischen den Jahren“, zwischen dem Mond- und dem Sonnenkalender, um diese wieder in Übereinstimmung zu bringen. In dieser „regellosen“ Zeit sollen böse Geister (die rauen, haarigen Gesellen) mit Rauch abgewehrt werden und gute Geister für das kommende Jahr beschworen werden. Viele versuchen, sie als Zeit der inneren Einkehr, der Reflektion, des Loslassens und neu Anfangens zu begehen. Mit Räucherstäbchen, Stift und Papier fängt es an. Es werden konkrete Wünsche für das kommende Jahr formuliert und diese dann nach und nach verbrannt. Tagebuch zu schreiben hilft, das alte Jahr zu reflektieren, loszulassen und Ziele für das neue Jahr zu manifestieren.
Und weil jede Nacht für einen Monat des kommenden Jahres stehen soll, wird auch orakelt, wie Wetter, Themen und Erlebnisse werden wird.
Daneben stehen für manche Mediation und Spaziergänge im Tagesablauf, um sich bewusst gegen die Dunkelheit der Welt und des Lebens zu stellen. Dazu helfen auch Lieder, Geschichten und gemeinsame Feiern (wie das in den arbeitsfreien Tagen schon seit Jahrhunderten Brauch ist).
Egal, wie weit Sie sich auf die Raunächte mit Ihren Bräuchen einlassen (wollen), wie achtsam Sie sind, möge die Zeit im Wechsel gesegnet sein und der Start ins Neue Jahr gut gelingen.
Ihre Silke Kuhlmann