Seit März ist es endlich wieder so weit, immer donnerstags findet die Baldi-Gruppe statt. Also für die Kinder, die bald in die Schule kommen. Beim ersten Treffen besprachen wir, was sie in ihrem letzten Kindergartenhalbjahr erleben, gestalten, spielen wollen. Nach reiflicher Überlegung sprühten sie nur so vor Ideen. Einen Waldtag, neue Spiele kennenlernen, Gartenarbeit, wie zum Beispiel ein Beet anlegen, einen Spaziergang an die Wümme, eine große Höhle aus Tischen und Stühlen und Tüchern bauen und schließlich kam auch der Wunsch im Kindergarten zu übernachten. Bald ist es nun so weit. Die Vorbereitungen laufen: wo wollen wir schlafen? Natürlich in Spielhausen, da ist genügend Platz und wir haben die anderen Räume, um zu spielen, tanzen, essen. Was brauchen wir für die Übernachtung? Betten, Bettzeug, Kissen. Nur können wir nicht so einfach unsere Betten in den Kindergarten tragen. Also sind wir pragmatisch und schlafen auf den mitgebrachten Matratzen, Ein Kind meinte, es hätte eine so große Matratze, da könnten seine zwei Freunde auch noch mit darauf schlafen. Wahre Freunde teilen sich eben alles! Wir sind gespannt! Natürlich darf ein Kuscheltier nicht fehlen und der Schlafanzug, das Nachthemd, Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste, Zopfgummis. Das alles wurde von den Kindern auf ein großes Blatt Papier aufgemalt. Auch der Bettenplan wurde gemalt.

Jedes Kind malte auf ein kleines rechteckiges Papier sein Bett auf. Die Entscheidung, wer neben wem schläft, war bei manchen nicht so einfach, aber nach kurzem Austausch untereinander, war das auch geklärt. Manche Kinder wollten es sich noch überlegen, ob sie überhaupt im Kindergarten schlafen wollen. Wir machten den Vorschlag, erst mal alles mitzubringen und dann am Abend entscheiden, ob es übernachten möchte oder doch lieber von Mama oder Papa abgeholt werden. Den Vorschlag fanden sie gut. Bei der Frage, was sie an diesem Abend noch so erleben, tun möchten, kam ganz schnell die Idee auf, eine Kissenschlacht zu machen. Na dann! Essen wollten sie auch viel: Pommes, Bratwurst, Pfannkuchen, Pizza, Bockwurst, Hähnchen. Schließlich entschieden wir uns für Pizza, und zwar selbstgemacht. Womit wir die Pizza belegen? Wer mag was, wer nicht? Wir beratschlagten uns und fanden einen Kompromiss. Wir backen mehrere Pizzen. Gestern schrieben wir einen Einkaufszettel! Ja, Sie lesen richtig, unsere Baldis kennen schon viele Buchstaben und können sie schreiben. Womit fängt das Wort Pilze an? Welche Buchstaben stecken in dem Wort Mehl? Gemeinsam fanden wir es heraus und der Einkaufszettel war geschrieben. So machten wir uns gestern auf den Weg zum Einkauf. Sie glauben nicht, wie viele Mamas, Papas und Omas unterwegs sind! Da mussten wir einen kleinen Stopp einlegen, um sie zu begrüßen und zu erzählen, wohin wir gehen. Als wir dann schließlich beim Einkaufsladen ankamen, suchten wir gemeinsam die Lebensmittel: Mehl, Hefe, Tomatensauce, Käse, Wurst, Zwiebel, Champignons. Achja und für unser Frühstück wollten wir ja auch noch Erdbeermarmelade, Käse. Tomaten einkaufen. So, das hätten wir! Ab zur Kasse und bezahlen. Aber wir müssen doch noch zum Bäcker und Brötchen vorbestellen, meinten die Kinder. Gesagt getan! Zehn Kinder beim Bäcker machte Eindruck! Zwei, die vorne standen bestellten 20 Brötchen. So, dann hätten wir das geschafft. Da wir eh schon unterwegs waren und noch ein wenig Zeit hatten, besuchten wir noch das Storchennest. Tatsächlich stand ein Storch im Nest. Da die Jungstörche erst vor kurzem geschlüpft waren, konnten wir sie nicht sehen, vermuteten aber, dass der Storch sie vielleicht gerade füttert. Nach einer kurzen Verweildauer gingen wir schließlich zum Kindergarten zurück. Dort angekommen gingen wir in die Küche und gaben die Lebensmittel, außer dem Mehl und der Hefe Frau Winkelmann, denn wir wollten den Hefeteig schon vorbereiten. Schnell die Hände gewaschen, Schüsseln, eine Kanne voll lauwarmes Wasser, Salz, Zucker geholt und dann ging es los. Wie geht das nun mit dem Teig? Einige Kinder haben schon mit ihren Eltern einen Hefeteig zubereitet, sie erklärten uns, was zu tun ist. Ein Kind öffnete die Mehlpackung und schüttete den Inhalt in die Schüssel. Ein anderes drückte mit der Faust eine Mulde in das Mehl. Hupps, das Mehl staubte in die Höhe. Das war wohl ein wenig zu doll. Macht nichts. Ein anderes Kind zerbröckelte die Frischhefe in eine kleine Schüssel. Das riecht aber komisch, nee, das riecht gut, waren die Bemerkungen. Schmeckt das? Oh nein, doch, das mag ich! Die Geschmäcker sind sehr verschieden! Zu der Hefe leerte ein Kind ein wenig Wasser dazu und verrührte mit einem Löffel das Ganze. Was passiert nun? Die Hefe löste sich auf. Dies wurde nun in die Mehlmulde geschüttet und ein Kind traute sich mit dem Finger die aufgelöste Hefe mit dem Mehl ein wenig zu vermischen. Darauf streute ein Kind noch etwas Zucker darüber. Was dann wohl passiert? Wir erzählten den Kindern, dass der Teig jetzt ein wenig Ruhe brauche, und solange können sie spielen gehen. Nach 20 Minuten haben wir uns wieder getroffen. Was war geschehen? Der Teig blubberte ein wenig und er wurde mehr. Genau, er ging auf! Jetzt ging es ans Kneten, ein Kind schüttete etwas Wasser zu dem Mehl, ein anderes Kind knetete den Teig. Das fühlt sich toll an! Ein wenig „glipschich“, weich. Nacheinander konnten alle Kinder einmal den Teig durchkneten. Jetzt ruht er bis morgen im Kühlschrank, dann ist unsere Übernachtung und geht es ans Kneten, Ausrollen, Belegen und natürlich zwischendurch auch mal probieren. Was wir sonst noch so vorhaben?
Schatzsuche, Rätsel lösen, Lagerfeuer, Geschichten erzählen, Stockbrot, Sterne gucken? Das wird nicht verraten. Es gibt noch die ein oder andere Überraschung!
Unsere Baldis sind auf jeden Fall schon sehr aufgeregt, freuen sich aber auch darauf! Und wir uns auch, denn es ist immer wieder eine wunderbar schöne Erfahrung für die Kinder und für uns ErzieherInnen auch!
Es grüßt das Kiga- Team