Liebe Gemeinde,
ein weinendes und ein lachendes Auge – geht das überhaupt?
Ich sage „JA!“. Ich behaupte mal, jeder hat das sicher schon mal erlebt.
Und nun stehe ich hier und verbschiede mich aus dem Kirchenvorstand mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Ich bin dankbar für die vielen Jahre im Kirchenvorstand, zuletzt als Vorsitzende. Was haben wir gemeinsam bewirkt, geredet, kontrovers diskutiert, gelacht.
Mit einem Text zum Innehalten, einen Moment ankommen, ein schönes Lied zum Anfang jeder Sitzung, am Ende kommt immer das Vaterunser.
Nein, es geht auch bei Kirchens nicht alles glatt, und sicher gab es hier und da einen dicken Hals oder das eine oder andere graue Haar. Aber das lachende Auge überwiegt, wir sind eine gute Gemeinschaft, füreinander da.
In der Ruhe liegt die Kraft? Kraft hat es wirklich gekostet.
Nach langer, guter Zeit mit Herrn Ringmann kam Pastor Busch. Eine kurze, aber sehr intensive Zeit hatten wir. Und das weinende Auge hat mich länger begleitet, als ich gedacht hätte.
Und als Frau Kuhlmann kam und aus der Gemeinde laut wurde: „Vielleicht haben die es ja diesmal richtig gemacht!“, stellte ich mir nicht lange die Frage, noch einmal für den Kirchenvorstand zu kandidieren: Eine junge Theologin mit vier Kindern, zwei Hunden, zwölf Hühnern und Ehemann kann jede Unterstützung brauchen, um in dieser Gemeinde anzukommen und zu bleiben!
Ich weiß nicht mehr, wie oft die Hühner zu Frau Böhnke geflüchtet sind, ist ja auch egal; Frau Kuhlmann blieb, und das ist gut so!
Die vergangenen sechs Jahre als Vorsitzende waren noch einmal sehr intensiv; als ich das Amt angenommen habe, war mir schon ein bisschen übel.
Im Rückblick möchte ich „Danke!“ sagen, es war ein tolles Miteinander.
Wer denkt heute noch an Corona? „Open Air“-Gottesdienste, Vorschriften, die nicht enden sollten - eine Herausforderung für alle, gemeinsam geschafft, toll.
Dass wir nicht lange nach einem Motto für unser Kirchenfest suchen mussten, war klar: Lasst uns MITEINANDER! Ein Fest, ein lachendes Auge, es war großartig!
Und nun? Alles gut, alles reicht? Kann ja gar nicht! Mit Schwung geht es weiter.
Ich wünsche allen Geduld, Kraft, Liebe für ein wachsendes Miteinander!
Damit auch bei euch das lachende Auge die Übermacht hat: Lasst Gottes Nähe zu, schöpft Kraft aus und mit Gottes Nähe!
Lasst uns MITEINANDER singen, loben, danken dem Herrn!
Marlis Seeger