Liturgie aus Palästina: „… durch das Band des Friedens“
Das Land „Palästina“ ist eine geographische Bezeichnung für das Gebiet zwischen dem Mittelmeer im Westen und dem Jordangraben im Osten sowie dem Karmelgebirge im Norden und dem nördlichen Rand der Negev-Wüste im Süden. Der Staat „Palästina“ wurde von der PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) 1988 ausgerufen und umfasst als Staatgebiet das israelisch-besetzte Westjordanland, den Gaza-Streifen und Ost-Jerusalem, wird jedoch völkerrechtlich nicht anerkannt.
Der Alltag vieler Palästinenser*innen ist geprägt von Armut, Ohnmacht und Perspektivlosigkeit. Das belastet nicht nur die Betroffenen selbst, sondern die ganze Familie: häusliche Gewalt, Suizid, aber auch die Radikalisierung Einzelner nehmen zu. Die häufigen Gewalterfahrungen haben viele Menschen in der Region traumatisiert.
Die biblischen Texte in der Gottesdienstordnung, besonders Psalm 85 und Eph 4,1–7, können in der aktuellen Situation tragen. Mit ihnen kann für Gerechtigkeit, Frieden und die weltweite Einhaltung der Menschenrechte gebetet werden. Die Geschichten der drei Frauen in der Gottesdienstordnung geben einen Einblick in Leben, Leiden und Hoffnungen in den besetzten Gebieten. Sie sind Hoffnungskeime, die deutlich machen, wie Menschen aus ihrem Glauben heraus Kraft gewinnen, sich für Frieden zu engagieren. Ihre Erzählungen sind eingebettet in Lieder und Texte, die den Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit und vor allem die Hoffnung darauf ausdrücken.
Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels sind Gaza, Hamas, Israel und Palästina Themen der Nachrichten. Wie die Situation zum 1. März sein wird, ist leider nicht absehbar. Wird weiterhin Krieg herrschen, wird es zumindest eine Waffenruhe geben oder wird ein Weg gefunden für eine sichere und gerechte Lebensmöglichkeit der Menschen in Israel und Palästina? Kann der Gewalt, die nie eine vertretbare und heilvolle Lösung ist, ein Ende gemacht werden?
Am 1. März 2024 wollen Christ*innen weltweit mit den Frauen des palästinensischen Komitees beten, dass von allen Seiten das Menschenmögliche für die Erreichung eines gerechten Friedens getan wird. Schließen auch Sie sich am 1. März 2024 über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg mit anderen Christinnen und Christen zusammen, um auf die Stimmen von Frauen aus Palästina und ihre Sehnsucht nach Frieden in der Region zu hören und sie zu teilen. Das Deutsche Komitee hofft, dass der Weltgebetstag 2024 in dieser bedrückenden Zeit dazu beiträgt, dass, gehalten durch das Band des Friedens, Verständigung, Versöhnung und Frieden eine Chance bekommen, in Israel und Palästina, im Nahen Osten und auch bei uns in Deutschland.
Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V.
Der regionale Gottesdienst findet in diesem Jahr in der Christopherus– Kirche in Ottersberg statt; Beginn ist um 19.00 Uhr. Sie sind herzlich eingeladen!