Erinnerungen an die Alte Schule

Nachricht 27. Oktober 2024

Nur aus Erzählungen meines Vaters weiß ich etwas über die Zeit, als die Alte Schule noch eine Schule war. Hieraus ist mir insbesondere die Strenge seines Lehrers, Herr Moldenhauer, in Erinnerung geblieben, der auch eine ganze Zeit unser Nachbar in der Landstraße war.

Für mich steht unser Gemeindehaus insbesondere für meine Kindegartenzeit, die ich als wunderschöne Zeit in Erinnerung habe. Ich wurde mit vier Jahren in den Kindergarten „eingegärtnert“. Anders als alle anderen Kinder ging ich von unserem Haus in der Landstraße einfach über die Straße und nahm immer die Abkürzung durch Ungers Garten, der auch über eine offene Pforte zum Kindergarten verfügte. So musste ich nicht jedes Mal den „weiten“ Weg über die Kirchstraße gehen, die jetzt in Teilen Schusterstraße heißt.

Gerne erinnere ich mich an das tolle, große Holzklettergerüst. Für uns war dies ein Schiff, auf dem wir in den Pausen die spannendsten Piratengeschichten erlebt haben. Außerdem haben wir oft das Pferdegeschirr umgeschnallt und sind dann wie die Wilden um das Gebäude herumgelaufen. Die Weihnachtszeit mit Backen und Basteln war im Kindergarten auch eine großartige Zeit. Eine der widerstandsfähigeren Kreationen, die ich damals als Fünfjähriger in der Bastelhauptsaison im Advent erstellt habe, findet auch jetzt noch jedes Jahr wieder ihren Weg an den Weihnachtsbaum – sehr zum Leidwesen meiner Frau. Nach den alljährlichen Diskussionen darüber, ob ich mich nicht mal von diesem Relikt, einer Kette aus Silberpapier, trennen möchte, findet diese dann doch auf der Wandseite sehr weit innen im Tannenbaum ihren verdienten, unscheinbaren Platz.

Damals konnte ich außerdem sehr gut Papierflieger falten – und zwar Schwalben. Für Zaubertüten hingegen, in denen man Dinge wie von Geisterhand verschwinden lassen konnte, reichten meine feinmotorischen Faltfähigkeiten niemals aus.

In der Grundschule haben wir jedes Jahr ein kleines Theaterstück eingeübt und dann oben im Gemeindesaal unseren Eltern vorgeführt.

Die nächste Berührung mit dem Gemeindehaus war dann die Konfizeit, die damals noch Konfus hieß und ebenfalls oben im Gemeindesaal stattfand. Klaus Bieber hat uns damals zweimal die Woche unterrichtet. Das hatte natürlich auch viel mit dem Auswendiglernen von Liedern, Gebeten und Psalmen zu tun

Als meine Tochter Meja und mein Sohn Ville dann ebenfalls ihre Kindergartenzeit im Gemeindehaus verbrachten, war dies auch für mich immer wieder bewegend. Sie waren in den gleichen Gruppenräumen, und vieles erinnerte mich dann an meine eigene schöne Zeit im Kindergarten und die Erlebnisse, die ich mit dem Gebäude verbinde.

Welche Geschichten und Erlebnisse verbindet ihr mit unserer Alten Schule, dem Gemeindehaus oder dem Kindergarten? Schreibt sie uns!

Vielleicht schaffen wir es, viele Erlebnisse zu sammeln, und somit zusammentragen, was dieses Haus über all die Jahre erlebt hat und welche Bedeutung es in unserem Herzen spielt.

Matthias Gieschen