In diesem Jahr besteht unsere Partnerschaft zum südafrikanischen Kirchenkreis Shiyane seit 40 Jahren. Unsere Partner werden dieses Ereignis am Pfingstsonntag mit einem Kirchenkreis-Gottesdienst feiern, und wir wollen das am Sonntag Trinitatis tun.
Und so fing alles an:
Beim Missionsfest in Hermannsburg im Juni 1982 nahm Helmut Willenbrock aus Achim an einer Gesprächsrunde teil, bei der die Frage auftauchte, wie Missionsarbeit praktischer gestaltet werden könnte. Ein Gedanke war, sich mit Übersee-Partnern geistig auszutauschen, einander zu helfen, für einander zu beten. Recht schnell fanden sich interessierte und motivierte Menschen zusammen, um diesen Gedanken in die Praxis umzusetzen.
In Südafrika waren schwere Zeiten, denn der Wert eines Menschen wurde an seiner Hautfarbe gemessen: Weiß, erste Klasse—sehr wertvoll, Schwarz, vierte Klasse - fast wertlos, bessere Arbeitstiere. Viele hatten ihre Wohngebiete verlassen müssen, wurden umgesiedelt in „homelands“ oder mussten am Rande der Städte leben. „Sie brauchen eure Liebe“, so der damalige Bischof der Südostdiözese, Dlamini, als die Partnerschaft 1984 besiegelt wurde.
Die Partnerschaft entwickelte sich durch gegenseitige Besuche—allein in den ersten acht Jahren waren es sechs „offizielle“! Wichtig war, einander von Angesicht zu Angesicht zu erleben, miteinander zu beten, den Glauben zu teilen. Mit den Besuchern aus Verden konnten unsere Partner über die wirkliche Situation sprechen, Freunde werden, gemeinsam essen und arbeiten, trotz unterschiedlicher Herkunft. „Durch euch sind wir zu Menschen geworden“, wurde dankbar geäußert; gemeint war „haben wir Würde erfahren“.
Es führt zu weit, hier Einzelheiten der Entwicklung aufzuzeigen. Wichtig sind immer noch die gegenseitigen Besuche, nur so können wir uns intensiv austauschen. Aber auch die finanzielle Unterstützung ist notwendig, denn viele unserer Partner sind immer noch benachteiligt. Das Patenkinder-Programm verhilft Kindern und Jugendlichen zu einem Schulabschluss; die Foodhamper-Aktionen unterstützen bedürftige Familien, denn die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Wichtig war und ist für uns, dass alles mit unseren Partnern abgesprochen wird, keine Entscheidung wird einseitig getroffen.
In Zulu heißt unsere Partnerschaft „Uhambiswano“, das bedeutet gemeinsam gehen, gemeinsam Verantwortung tragen. Und das tun wir eigentlich seit 40 Jahren. Grund genug, im Kirchenkreis-Gottesdienst am Sonntag, 26. Mai, zu feiern und „Danke!“ zu sagen – auf Zulu: Siyabonga!
Eine Gruppe mit Superintendent Fulko Steinhausen und Mitgliedern aus dem Partnerschaftsausschuss bereitet den Gottesdienst vor.
Es wird Berichte aus dem Partner-Kirchenkreis und von den Begegnungen geben. Musikalisch tragen mehrere Chöre aus dem Kirchenkreis unter Leitung von Regine Popp und Micha Keding zur Feier bei. Voraussichtlich werden drei junge Menschen aus Shiyane dabei sein; sie nehmen an der internationalen Jugendwoche in Hermannsburg und am Landesjugendcamp im Sachsenhain teil und werden danach noch ein paar Tage in unserem Kirchkreis sein.
Der Gottesdienst beginnt um 11.00 Uhr im Dom zu Verden. Im Anschluss ist Gelegenheit zu Begegnung und Austausch bei einem Kirchencafé.
Sie sind herzlich eingeladen! In Fischerhude ist dann kein Gottesdienst!
Evemarie Köpke