3. Risiko-/Ressourcen-Analyse
Das Ziel der Potential- und Risikoanalyse ist die Stärken und Schwächen in einer Institution
zu erkennen und niederzuschreiben. Sie ist die Grundlage der Arbeit an einem Schutzkonzept.
Dabei gilt es besonders die identifizierten Risiken zu beseitigen oder so weit wie möglich zu
reduzieren. Die Ergebnisse der Risikoanalyse finden sich in Abschnitt 9.1 im Anhang zu diesem Schutzkonzept.
Es können niemals alle Risiken (besonders in Seelsorge- und Beratungssituationen) vermieden werden, da es sich in vielen kirchlichen Arbeitsbereichen auch um Vertrauensverhältnisse handelt, die weiterhin geschützt werden müssen. Deshalb ist für die gesamte Gemeinde eine klare Haltung bezüglich unvermeidlicher Risiken nötig. Mitarbeitende sollten sich der Risiken bewusst sein und es gilt, diese in regelmäßigen Abständen zu thematisieren.
In der ersten Analyse wurden einige Risiken aufgedeckt, die zu dem Zeitpunkt schon in Bearbeitungwaren (u.a. die Situation der Vergabe von Schlüsseln an Haupt- und Ehrenamtliche)
oder schnellstens angefangen wurden zu bearbeiten (u.a. das Vorlegen von erweiterten Führungszeugnissen).
An dieser Stelle wird die Risiko-/Ressourcen-Analyse der jeweiligen Kirchengemeinde/Einrichtung eingefügt.
Die Risiko-/Ressourcen-Analyse ist die Basis des Schutzkonzeptes und dient dazu, die besonders gefährdeten und sensiblen Bereiche in den Kirchengemeinden und Einrichtungen zu identifizieren. Sie soll eventuelle Schwachstellen aufdecken und nach Möglichkeit ausräumen, sowie Potenziale zum Schutz vor sexualisierter Gewalt aufzeigen.
Die Analyse muss unter Einbeziehung von Mitarbeitenden sowie Teilnehmenden aus verschiedenen Bereichen erfolgen. Ihre Erstellung kann nicht an „Dritte“ abgegeben werden.
Zunächst ist dabei die eigene Haltung zu klären: Es geht darum, den Kern des kirchlichen Handelns bestmöglich zu schützen, indem alle Beteiligten sensibel und achtsam agieren sowie das eigene Handeln inklusive der Risiken und Konsequenzen transparent machen.
Die Analyse betrachtet systematisch alle Arbeitsbereiche und schätzt Risiken für das Entstehen sexualisierter Gewalt ein, indem sie z. B. Abhängigkeitsverhältnisse identifiziert und einordnet. Dazu nimmt sie verschiedene Perspektiven ein (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, durchaus auch Täter*innenperspektive!).
Die Analyse benennt bereits ergriffene Maßnahmen zur Risiko-Minimierung und ermittelt weiteren Handlungsbedarf. Sie dokumentiert die Ergebnisse und benennt, in welchen Abständen und durch welchen Personenkreis eine regelmäßige Überprüfung erfolgt. Zwingend notwendig ist eine Überprüfung und ggf. Überarbeitung nach einer Intervention aufgrund von Erfahrungen sexualisierter Gewalt in der betreffenden Kirchengemeinde oder Einrichtung.
Leitfragen zur Risiko-/Ressourcenanalyse finden sich in der Anlage 1.